Warum die Migration von Shopify zu WooCommerce?
Aufgrund der stetig wachsenden Nachfrage nach Online Shop-Systemen (nicht zuletzt befeuert durch die Coronavirus Pandemie) wächst auch das Angebot an E-Commerce Systemen. Der Anbietermarkt wird zusehends unübersichtlich, was die Unsicherheit bei den Betreibern stärkt.
In den letzten Jahren haben Webshops immer mehr an Bedeutung gewonnen. Der Vertrieb im ortsgebundenen Laden reicht meist nicht mehr aus um ein gewinnbringendes Geschäft zu führen. Somit wird der eigene Online Shop mindestens als zweite Vertriebsschiene auch für kleinere Händler immer relevanter.
Es gibt zahlreiche Anbieter auf dem Markt, die unterschiedlichste Shopsystem-Lösungen anbieten. In der Beliebtheitsstatistik zählen Shopify und WooCommerce zu den weltweit am meisten eingesetzten E-Commerce-Systemen. Beide Shopsysteme weisen Vorteile und Nachteile auf und machen eine Entscheidung zum vermeintlich optimalen Shop-System für Einsteiger sehr schwer.
Die Marktanteile von Shopsystemen dienen Händlern, Entwicklern und Agenturen oft als Entscheidungshilfe bei der Auswahl eines Systems. Die Entscheidung für ein bestimmtes System bindet langfristig Geld und Ressourcen. Deshalb spielt die Bedeutung eines Shopsystems am Markt eine wichtige Rolle. Je weiter verbreitet ein Shop-System ist, desto größer ist die Chance auf eine aktive Community und Entwicklergemeinde zu treffen, womit das System auch zukunftssicher ist.
Top-10 der Shopsysteme weltweit (Alexa Top 1 Million)
- Magento (24,6%)
- Woocommerce (19,8%)
- Opencart (7,4%)
- Prestashop (6,4%)
- Shopify (5,4%)
- Virtuemart (3,5%)
- Interspire
- Oscommerce
- Magento Enterprise
- Big Commerce
Entscheidungsgründe für die Auswahl eines Shopsystems.
Für Online Shop-Betreiber ist die Wahl des „richtigen Shopsystems“ essenziell für ein erfolgreiches Online-Business. Das beliebteste Shop-System ist WooCommerce. Es basiert auf dem CMS von WordPress. WooCommerce bietet ein breites Spektrum an individuellen Erweiterungen, damit der Shop genau zu deinem Anforderungsprofil passt.
Du hast dein Business jedoch mit dem Shopsystem Shopify gestartet und stellst gerade fest, dass dies nicht unbedingt optimal für deine Ansprüche aufgestellt ist? In manchen Fällen ist es für den deutschen Markt nicht die richtige Wahl. Für kleine Shops ist Shopify auch einfach zu komplex und die Einarbeitung und der Verwaltungsaufwand sind zu groß. In solchen Fällen ist es eine großartige Idee, zu einem einfach zu verwaltenden Shopsystem wie WooCommerce zu migrieren. Wie das funktioniert und welche Optionen dir zur Verfügung stehen, haben wir für dich in diesem Beitrag detailliert zusammengestellt.
Shopify zu WooCommerce – was sind die Vorteile und Nachteile?
Für den deutschsprachigen Raum ist unsere Empfehlung für kleinere und mittlere Onlineshops das Shopsystem WooCommerce. Shopify bietet inzwischen auch entsprechende Anpassungen für den deutschen Markt. WooCommerce ist jedoch im Hinblick auf die Rechtssicherheit deutlich besser aufgestellt.
Für deine Entscheidungsfindung zeigen wir dir hier in einem kurzen Vergleich von Shopify und WooCommerce die Vorteile und Nachteile auf:
Shopify:
Die E-Commerce-Software Shopify wurde in Kanada entwickelt und wurde vorwiegend für den nordamerikanischen Markt programmiert. Das Shopsystem ist kostenpflichtig und hat in Kanada einen Umsatzanteil von etwa 70 Prozent des Gesamtmarktes. Für den deutschen Markt müssen eine Vielzahl von Anpassungen vorgenommen werden. Shopify wird vorwiegend von kleinen und mittelständischen Shop-Betreibern eingesetzt.
Der Marktanteil von Shopify weltweit liegt bei 5,4%
WooCommerce:
WooCommerce ist grundsätzlich ein kostenfreies Plugin für das CMS (Content Management System) von WordPress. Das Shopsystem lässt sich vergleichsweise einfach auf den deutschen Markt anpassen. WooCommerce wird weltweit auf mehr als 14% aller Websites genutzt, die BuiltWith ausgewertet hat, darunter auch Sites, die kein E-Commerce verwenden.
Der Marktanteil von WooCommerce weltweit liegt bei aktuell 19,8%. Es schlägt Shopify damit deutlich.
Kosten
Shopify:
Das Shopsystem bietet keine kostenlose Variante. Das System kann lediglich 14 Tage lang kostenlos getestet werden. Das Standard-Paket Basic Shopify kostet 27 Euro im Monat, ist aber für einen aktiven Online-Shop keine echte Option. Die klassischen Varianten von Shopify kosten monatlich zwischen 74 Euro und 279 Euro pro Monat. Hinzu kommen teilweise sehr hohe Kosten für Erweiterungen und nicht unerhebliche Kosten für Transaktionen.
WooCommerce:
Als Open Source Lösung ist WooCommerce völlig kostenlos. Viele Erweiterungen sind ebenfalls kostenlos. Bestimmte Erweiterungen sind jedoch kostenpflichtig, liegen aber meist im unteren Bereich bis zu einmalig €50,00 je Plugin. Das Plugin „Germanized“ bietet beispielsweise alle erforderlichen Anpassungen an den hiesigen (deutschen) Markt und ist kostenlos.
Layout und Design
Shopify:
Es gibt einige kostenlose und kostenpflichtige Designs. Das Design der Standardversionen ist nicht besonders ansprechend. Design-Anpassungen sind nur bedingt möglich. Um erweiterte Änderungen vorzunehmen, ist ein Entwickler unabdingbar, was zu nicht unerheblichen Kosten führt. Ein Website-Builder steht nicht zur Verfügung. Damit ist das gesamte Design nur sehr eingeschränkt nutzbar.
WooCommerce:
Das Shopsystem bietet aufgrund des Einsatzes von WordPress quasi unbegrenzte Gestaltungsmöglichkeiten. Es gibt eine große Anzahl von kostenlosen Designs, aber auch viele professionelle kostenpflichtige Premium-Templates. Für Design-Anpassungen werden in der Regel keine Programmierkenntnisse benötigt. Der Einsatz von Website-Buildern ist möglich.
Benutzerfreundlichkeit und Funktionalität
Shopify:
Shopify lässt sich benutzerfreundlich und intuitiv bedienen. Einfache Eingaben und Änderungen können ohne Programmierkenntnisse unter Verwendung integrierter Funktionen vorgenommen werden. Bei größeren und anspruchsvollen Shop-Projekten werden jedoch zusätzliche teure Anwendungen benötigt, die fundierte Kenntnisse in der Programmierung voraussetzen.
WooCommerce:
WooCommerce ist einfach einzurichten und ist mit einer leichten Bedienung ausgestattet. Die Benutzer-Oberfläche ist transparent und auch für Laien ohne Probleme zu bewältigen. Die meisten für einen Online-Shop notwendigen Funktion sind bereits von Hause aus vorhanden. Gewünschte erweiterte Funktionen können über kostenlose oder günstige Plugins schnell und ohne großen Aufwand nachträglich installiert werden.
Argumente für die Migration von Shopify zu Woocommerce:
- einfache Installation
- keine bzw. sehr geringere Shopkosten
- benutzerfreundliche Bedienung ohne Programmierkenntnisse
- Verbindung mit einem vollwertigen CMS
- Flexibilität und hohe Skalierbarkeit
- Vielfältige Anbindungsoptionen
- Laufende Weiterentwicklung durch Open Source (große Gemeinde von Entwicklern)
- eine Vielzahl an kostenlosen oder günstigen Erweiterungsmöglichkeiten
- Problemunterstützung durch riesige Community
Alternativen der Technische Umsetzung der Migration von Shopify zu WooCommerce
1. Manuelle Migration
Falls fundierte Programmierkenntnisse und technisches Wissen vorhanden ist, kannst du die Migration manuell durchführen. Die manuelle Migration von Shopify zu WooCommerce beinhaltet jedoch ein umfangreiches Aufgabenfeld mit vielen Herausforderungen. Eine manuell durchgeführte Migration ist eine sehr komplexe Angelegenheit. Der Export / Import kann in WooCommerce per Standard-CSV-Importer für Produkte oder auch per FTP und phpMyAdmin erfolgen. Dabei sind eigene CSV-Dateien für Benutzer, Artikel und für Bestellungen zu generieren. Dieses Verfahren ist jedoch nur empfehlenswert, falls du mit den technischen Voraussetzungfen bereits sehr vertraut bist. Da das Prozedere sehr komplex ist, sollten Laien sich besser nicht daran wagen.
2. Migration über Plugin
Die einfachere Option ist die Migration von Shopify zu WooCommerce per Migrationstools bzw. über ein Plugin. Zu den beliebtesten Plugins zählen: S2W – Import Shopify to WooCommerce oder Cart2Cart.
a) Shopify zu Woocommerce migrieren mit dem Migrations-Tool „Cart2Cart„
Cart2Cart bietet zwei Migrationsoptionen. Mit der kostenlosen Demo-Migration kannst du eine begrenzte Anzahl von Daten in deinen Live WooCommerce Onlineshop verschieben. Dieses Verfahren ist jedoch lediglich für Testzwecke geeignet. Um die vollständige Migration von Shopify zu WooCommerce durchzuführen, benötigts du das kostenpflichtige Migrationstool (Grundpreis $ 29). Damit kannst du die komplette Migration aller Daten von Shopify zu WooCommerce durchführen.
Die Kosten für die Migration von Shopify zu WooCommerce sind abhängig vom insgesamt zu übertragenden Datenvolumen und den zu übertragenden Optionen (Produkte, Kategorien, Kunden, Bewertungen, Bestellungen, Steuern).
Das reine Prozedere für die Übertragung ist intuitiv und kann in einzelnen Schritten im Plugin Cart2Cart eingestellt werden. Der WooCommerce Shop ist narürlich vorher einzurichten, falls er noch nicht besteht.
In Cart2Cart ist die Quell- und Zieladressen mit den entsprechenden URLs anzugeben. Sobald die Verbindung eingerichtet ist, können die spezifischen Datenkomponenten ausgewählt werden, die von Shopify zu WooCommerce migriert werden sollen. Dabei lassen sich sowohl Hauptelemente als auch untergeordnete Elemente wie Produkt- und Bestellinformationen oder Kundendaten übertragen.
b) Shopify zu Woocommerce migrieren mit dem Plugin „S2W„
Eine weitere Alternative zur Übertragung von Shopify zu WooCommerce ist das Migrationstool „S2W“. Im Tool ist die passende API und die richtige Domain einzugeben und die möglichen Optionen einzustellen. Per Klick auf die Schaltfläche “Importieren” werden alle Daten vom Plugin über die offizielle Shopify-API zuverlässig synchronisiert. Das Plugin steht auf WordPress.org zum kostenlosen Download bereit. Die Anzahl der übertragbaren Produkte von Shopify nach WooCommerce ist unbegrenzt.
Mit dem Plugin lassen sich folgende Dateitypen von Shopify zu WooCommerce importieren:
- Store- und Speichereinstellungen mit Änderungsoptionen für Zeitzone, Geschäftsadresse, Stadt, Land, Bundesland, Postleitzahl, Zeitzone, Site-Titel, Administrator-E-Mail, Währungscode, Währungsformat, und Gewichtseinheit.
- Produkte mit Einstellungs- und Änderungsoptionen für Titel, Inhalt, Variationen, Auszug, SKU, Lager, Produktbild, Variationsbilder, Produktgalerie, Gewicht, Kategorien, regulärer Preis, Verkaufspreis und Tags.
- Kunden mit Einstellungs- und Änderungsoptionen für Vorname, Nachname, Firma, Telefon, Adresse, Stadt, Provinz, PLZ, Land
- Bestellungen mit Einstellungs- und Änderungsoptionen für Zahlungsmethode, Versandmethode, Vorname, Nachname, Adresse, Telefon, Zwischensumme, Gesamtsumme, Versandkosten, Steuern, Rabatt, Währung, Einzelposten, Rabattcode, Erstellungsdatum, Bestellnummer, Auftragserfüllung, Browser-IP, Kundenbenutzeragent.
- Versandzonen mit Einstellungs- und Änderungsoptionen für Versandzonen und Versandarten.
- Gutscheine mit Einstellungs- und Änderungsoptionen für Gutscheintypen, Gutscheinbetrag, Mindestbetrag, Nutzungslimit und Ablaufdatum.
- Steuern mit Einstellungs- und Änderungsoptionen für Land, Provinz, Postleitzahl, Steuername, Steuersatz und Versand.
- Seiten mit Einstellungs- und Änderungsoptionen für Titel und Inhalt.
- Blogs mit Einstellungs- und Änderungsoptionen für Blogtitel, Bloginhalt, vorgestelltes Bild, Kategorien und Tag.
3. Beauftragung eines Entwicklers oder WooCommerce Experten
Falls du die Migration nicht selbst durchführen willst, kannst du einen Entwickler oder Experten einsetzen. Damit garantierst du Sicherheit und Professionalität beim Import deiner Daten. Das erspart dir viel Zeit und Probleme und du kannst dich in Ruhe um dein Tagesgeschäft kümmern. Du brauchst auch keine Ausfallzeiten befürchten.
Mögliche Probleme, die bei der Migration bei Einsatz der Plugins auftreten können:
Bei Cart2Cart kann es zu Problemen mit Zugriffssperren kommen (Fehlercodes 301 oder 302). Bei Auftritt dieses Problems ist die Position der Verbindungsbrücke zwischen Shopify und WooCommerce zu überprüfen und unter Umständen zu verändern.
Die Bridge befindet sich In der Regel im Stammverzeichnis deiner Installation. Eventuell ist auch die .htaccess-Datei zu bearbeiten, wenn die Bridge von falschen Anweisungen oder Weiterleitungen in der .htaccess-Datei blockiert wird. Zugriffsproblem können meist auch durch Whitelisting von Cart2Cart-IPs behoben werden.